Materialien: https://archivalia.hypotheses.org/193531 – https://archivalia.hypotheses.org/?s=hofnarr
Olaf Scholz beleidigte Joe Chialo als Hofnarr. Foto Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0, Link
OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Klaus Graf (15. Februar 2025). Hofnarr. Archivalia. Abgerufen am 19. März 2025 von https://doi.org/10.58079/13bqc
In meinem Newsfeed und auf der Archivalia-Seite lese ich “Hofnarr” und dann erscheint ein Bild von Joe Chialo. Ich halte das für mindestens ungeschickt. Warum nicht ein Bild von Scholz? In der vorliegenden Form wird ein kontinuierliches Framing von Chialo:Hofnarr unterstützt. Es gibt gesellschaftliche Gruppierungen, denen bei sowas das Wasser im völkischen Maul zusammenläuft.
Denken sie doch einmal wie ein Bauer auf dem Land: Eine Kuh, die nicht auf Milchleistung ausgelegt ist, gibt auf vollkommen natürliche Weise zirka vier Liter Milch pro Tag. Eine Milchleistungs-Kuh hingegen kann durchschnittlich 28 Liter, also das Siebenfache, am Tag produzieren. An Spitzentagen kann dieser Wert sogar auf 60 Liter ansteigen. Worin liegt die Erkenntnis? Die Erkenntnis liegt darin, dass die reine Zahl der Kühe noch keinen Ertrag zur Folge hat. Ja, im Gegenteil, je mehr ein Bauer Kühe im Stall hat, die wenig Ertrag einbringen, desto mehr bleibt er auf zusätzlichen Kosten sitzen. Er wird seine Wettbewerbsfähigkeit verspielen, da die Milch, die er auf dem Markt anbietet, in der Relation immer zu teuer sein wird.
Überträgt man diese Beobachtung auf menschliche Verhältnisse, muss man zu dem Schluss kommen, dass die Zahl der Rentenbeitragszahler allein keine Renten sichert. Die unkontrollierte Zuwanderung bringt ökonomisch gesehen also relativ wenig. Sie ist ein rein akademisches Ideologieprojekt, ersonnen von Leuten, die mit dem realen Leben wenig verbunden sind.
Ihre Beobachtung ist völlig richtig. Problematisch ist die Tatsache, dass der Normalbürger auf der Straße nur bedingt zwischen gut qualifizierten Migranten und schlecht qualifizierten Migranten unterscheidet, die dringend benötigt werden. Herr Scholz sollte die ohnehin schon entstandenen allgemeinen Verständnisprobleme deshalb nicht noch befeuern!
Joe Chialo hat ein buntes und abwechslungsreiches Berufsleben hinter sich. Er war Klosterschüler, Zerspanungsmechaniker, Talentscout, Türsteher und Sänger einer Metalband. Er ist Senatsmitglied in Berlin und damit jemand, der es finanziell und beruflich weit gebracht hat. Senatoren verdienen dort rund 15.000 Euro pro Monat (plus Familienzuschlag).
Hier der Lebenslauf:
Geboren am 18.07.1970 in Bonn, römisch-katholisch.
1990 Abitur. 1990 bis 1993 Ausbildung zum Zerspannungsmechaniker, Fachrichtung Frästechnik.
1993 bis 1996 Studium der Politik, Geschichte und wirtschaftlichen Staatswissenschaften, Universität Erlangen (ohne Abschluss).
1997 Praktikum sowie 1998 bis 2000 Tätigkeit als Radiopromoter bei Jive Records, Köln.
2000 bis 2002 Tätigkeit bei A&R Central Europe Jive Records, Amsterdam, und 2002 bis 2004 bei A&R Central Europe Universal Music, Hamburg und Berlin.
2004 bis 2006 Geschäftsführer von Cheyenne Records, München. 2006 bis 2023 Tätigkeit als selbständiger Unternehmer und Musikmanager.
Seit 2016 Mitglied der CDU.
Seit 2021 Mitglied im Bundesvorstand der CDU.
Seit 27.04.2023 Senator für Kultur des Landes Berlin.
Stellvertretendes Mitglied des Bundesrates seit 02.05.2023.