https://www.vda.archiv.net/aktuelles/meldung/853.html
OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Klaus Graf (21. Januar 2025). 9 Positionen des VdA zur Stärkung der Demokratie. Archivalia. Abgerufen am 16. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/134ku
Sind Bildungseinrichtungen, Bibliotheken, Universitäten auch nur unproduktive Kostenfaktoren? Ich befürchte, dass wir bald sehen werden, dass etwas mehr Investitionen in “unproduktive Kostenfaktoren” zu Gunsten einer besseren Bildung über Geschichte, wissenschaftliche Evidenz, Quellenkritik, politische Zusammenhänge u.ä. eine ziemlich gute Investition gewesen wären. Vielleicht unterhalten Sie sich mit Ihrem Archivar/Ihrer Archivarin vor Ort, was dessen zahlreiche Aufgaben sind (in NRW z.B. muss jede Kommune ein Archiv unterhalten), bevor sie quasi Faulheit vorwerfen.
Und wenn man eine “Liste an Fake News” oder Faktenchecks sucht, nutzt man Google und schaut z.B. mal bei correctiv.org oder beim Faktenfinder der Tagesschau (https://www.tagesschau.de/faktenfinder) vorbei. Angesichts knapper Kassen wollen wir uns ja keine unnötige doppelte Arbeit machen, nicht wahr?
Wenn die Brigade der Archivare so stramm gegen Fake News und deren Verbreitung aufmarschiert, wäre es doch zumindest mal nützlich, eine Liste dieser Fake News aufzustellen und die mit Kriterien zu versehen. So könnte man könnte man zum Beispiel für eine gesichert wahre Meldung die wählen: Hat Bundeskanzler gesagt. Damit wäre so eine Meldung über jeden Verdacht erhaben, in die Schublade Fake News gesteckt zu werden.
Die meisten Archive sind in erster Linie unproduktive Kostenfaktoren. Das ist nicht wertend gemeint, sondern eine Tatsache. In einer veritablen Wirtschaftskrise muss darüber diskutiert werden, was die Wirtschaftskraft des eigenen Landes schwächt bzw. stärkt. Es stellt deshalb ein merkwürdiges Demokratieverständnis dar, wenn man zu Opfern nicht bereit ist, die andere bei sinkender Wirtschaftskraft logischerweise zu schultern haben.
Das ist nicht wahr. Es gibt aus sehr vielen Archiven gute Beispiele, wie mit der Bereitstellung rechtsrelevanter Dokumente (Pläne, Verträge, etc) für Rechtsstreitigkeiten finanzielle Vorteile für die Träger ermöglicht wurden. Das betrifft nicht nur Wirtschaftsarchive, sondern explizit auch kommunale Einrichtungen.
Davon mal abgesehen ist die Diskussion müßig, denn Länder mit starken Demokratien sind erwiesenerweise langfristig wirtschaftlich stärker. Und zu einer starken Demokratie gehören definitiv ausreichend ausgestattete und arbeitsfähige Archive.
@Sofia Ich würde nicht soweit gehen, in jeder Demokratie ein leistungsfähiges System zu sehen. Es gibt auch demokratische Zustände auf dem Niveau eines Bananenstaates und autoritäre Systeme, in denen es eine funktionierende Bürokratie, ökonomische Rechtssicherheit und persönliche Freiheiten gibt (siehe China). Demokratien sind die besseren Systeme, aber es kommt schon darauf an, was man aus ihnen konkret macht. Mit Archiven ist es nicht anders. Was ich feststelle, ist der Umstand, dass Archive sich zunehmend an der Tendenz der Überbürokratisierung beteiligen und ganz einfach viel zu viel unnötiges Personal einstellen. Das sucht sich nun einmal einen Rechtsfertigungsgrund, indem es viele unnütze Vorschriften erfindet … . Unnütze Bürokratie in Deutschland kostet jährlich 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung.