Der frühere bayerische Generalkonservator Egon Greipl aus #Passau muss dem Freistaat wegen Verletzung von Dienstpflichten statt 900.000 Euro die Hälfte zahlen. Damit geht der Freistaat auf Bayerns ehemaligen obersten #Denkmalpfleger einen Schritt zu.https://t.co/bHNt7z3XaR
— BR24 (@BR24) February 15, 2023
Vor neun Tagen erhielt ich eine Zuschrift
Greipl´s inhaltliches anliegen sehr verständlich, in der sache ist er rechtlich wohl nicht unschuldig. der fehler liegt meines erachtens in
der drastischen mittelkürzung für das denkmalamt durch die staatsregierung und dem ziel der partei: entfesselung der wirtschaft. dass der freistaat vom Denkmalschützer persönlich Schadenersatz fordert, eine deutliche Warnung an alle nicht geschmeidigen Beamten.
Hingewiesen wurde auf:
http://www.syberberg.de/Syberberg4_2023/Bilder2023/akt8febr-faz.jpg
Vor einem Jahr hatte Archivalia die Causa Greipl aufgegriffen: https://archivalia.hypotheses.org/139838.
Das Spendenkonto ist genannt in: https://www.regensburger-stadtzeitung.de/magazin/martyrium-fuer-den-denkmalschutz-prof-egon-greipl-vom-bayerischen-staat-in-den-ruin-getrieben
OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Klaus Graf (18. Februar 2023). Neues zum Fall Greipl. Archivalia. Abgerufen am 6. November 2025 von https://doi.org/10.58079/chf5
@”Mediävist”, “Inge”, “Humanismusforscherin”, “Der Wanker” et al.
Wie es mit der Faktentreue einer Person (maskulin, wenn auch neuerdings genderfluid benamst) steht, die allein unter diesem Eintrag schon mit mehr als 4 User-Namen einen Pseudo-Dialog vortäuscht, mag jede(r) für sich entscheiden. Auch aus Ihren Tiraden im Stil eines Sarrazin oder Maaßen unter anderen Einträgen trieft nichts als narzisstische Kränkung. Sie stilisieren sich dank einer Dissertation über einen verhaltensauffälligen Erzherzog als “Kenner der Verhältnisse”, doch sind Sie vor allem eines: ein Forentroll.
@seorsum:
Sehr aufmerksam beobachtet und treffend auf den Begriff gebracht !!!
Zur Ergänzung noch ein weiterer Beleg aus jüngster Zeit – hier der Auftritt als “Mediävistin aus München”:
https://kliotop.hypotheses.org/1014#more-1014
@seorsum
Exzellenter, fachlich brillanter, Kommentar:
“seorsum sagt:
22. Februar 2023 um 9:15 Uhr
@”Mediävist”, “Inge”, “Humanismusforscherin”, “Der Wanker” et al.
Wie es mit der Faktentreue einer Person (maskulin, wenn auch neuerdings genderfluid benamst) steht, die allein unter diesem Eintrag schon mit mehr als 4 User-Namen einen Pseudo-Dialog vortäuscht, mag jede(r) für sich entscheiden. Auch aus Ihren Tiraden im Stil eines Sarrazin oder Maaßen unter anderen Einträgen trieft nichts als narzisstische Kränkung. Sie stilisieren sich dank einer Dissertation über einen verhaltensauffälligen Erzherzog als “Kenner der Verhältnisse”, doch sind Sie vor allem eines: ein Forentroll.”
Dass „Inge“ nicht weiblicher Natur ist, wie der Name suggeriert, kann auch ein Amateur-Linguist relativ einfach dank entsprechender Sprachprogramme feststellen. Soll die Feminisierung bzw. vorgetäuschte Effemination die Glaubwürdigkeit des Kommentators erhöhen?
Projektleiter/innen* sind bisweilen etwas “eigen”:
Mir hat eine Professorin einmal entgegengehalten, ich unterstelle ihr “Urkundenfälschung”. Sie würde mich daher aus dem Projekt nehmen, in dem ich fest vorgesehen war. Der Witz daran: Es war noch gar kein Vertrag unterzeichnet! Was tat ich? Ich war erst einmal perplex. Gutmütig ersuchte meine Doktormutter um Vermittlung. Die machte mir wider Erwarten den schweren Vorwurf, ich wisse “gar nicht, welche Außenwirkung” ich von mir gebe. Sie verweigerte jede Intervention und deutete mir an, ich solle mich psychologisch beraten lassen. So geschehen.
Was war der Hintergrund? Es ging im Vorfeld eines anlaufenden Projekts um die Frage, ob ein Magister tariflich so einzustufen sei wie ein Promovierter. Meine Doktormutter und ihre Duzfreundin waren der Ansicht, dass dies so sei, da Frau X (die Schülerin der Projektleiterin) dieselbe tarifliche Einstfung aufweise. Leider wusste ich damals noch nicht, dass Frau X (anders als ich) lediglich Dr. des. war, was tariflich nicht rechtswirksam war. Im Grunde genommen war der Vorgang aus juristischer Sicht unmöglich, da die tarifrechtliche Einordnung so und so keine Aufgabe der Projektleiterin war. Korrekterweise hatte ich sie ursprünglich darum gebeten, für die zuständige Verwaltung eine entsprechende Notiz zu machen, was offenbar als Kardinalverbrechen angesehen wurde.
Dies schreibe ich nur, um zu zeigen, dass Projektleiter/innen* in Fällen von rechtlichen Dingen höchstproblematisches Halbwissen aufweisen. Im Übrigen ist das der Grundduktus mit dem Professor/innen* mit dem akademischen Nachwuchs umgehen.
PS: Meine Stelle bekam Frau X. Ob das die Absicht meiner Doktormutter war?
Ich fasse es nicht! Haben Sie sich schon einmal überlegt, damit an die Presse zu gehen? Das würde hohe Wellen schlagen.
Aus rechtlicher Sicht ist der Vorgang gerichtsgängig und aus menschlicher Perspektive erübrigt sich ohnedies jeder Kommentar.
@Mediävist Denken Sie Sie sich nichts. In der akademischen Welt ist es wie in der Evolution, …
https://www.tumblr.com/wtfevolution/41200678298/jesus-christ-evolution-put-that-thing-away-even
(Wenn Professoren über die Karriere ihrer Schülerinnen und Schüler entscheiden, sind Sachverstand, Forschungsergebnisse und Sächel allein nicht ausschlaggebend. Andere Kriterien kommen zuweilen zum Tragen … )
Wenn Greipl bei der CSU wäre, würde das Urteil über sein Verhalten doch wohl sehr viel härter ausfallen. Es ist gewiss kein Geheimnis, dass die höhere Beamtenschaft in Bayern längst keinen homogenen “schwarzen” Block mehr bildet. Das Geunke aus der entsprechenden Gruppe, dass “zu wenig Geld da sei”, ist nur allzu bekannt.
So wurde z.B. einmal geäußert, die bayerische Wissenschaftspolitik würde beispiellos nachlässig und knickrig mit den Geisteswissenschaften und verwandten Disziplinen umgehen. Übersehen wird dabei, dass dort weit mehr Gelder als anderswo fließen. Man sollte das im Hinterkopf behalten. Eine linke Regierung würde die Mittel noch weit mehr stutzen.
Man soll die Hand nicht beißen, die einen füttert … 🙂
Mit zweierlei Maß
Ich empfehle aus gegebenem Anlass dazu und zur Erinnerung den hier verlinkten Zeitungsartikel vom 19. November 2022, in dem nachzulesen ist, welchen finanziellen Schaden der damalige Verkehrsminister Scheuer (CSU) im Auftrag und mit Wissen und Billigung der im Bund damals mitregierenden bayerischen CSU dem bundesrepublikanischen Staatshaushalt und damit letztendlich allen Steuerzahlern in der BRD zugefügt hat, ohne dafür auch persönlich jemals finanziell zur Rechenschaft gezogen worden zu sein:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/andi-scheuers-maut-desaster-wird-immer-teurer-li.288476
Der Vergleich ist unsinnig. Scheuers Agieren war sicherlich nicht glücklich, es war aber kein Rechtsbruch im eigentlichen Sinne, da die Rechtslage zum damaligen Zeitpunkt nicht klar war (es ist ja nicht so, dass deutsche Steuerzahler für die kostenfreie Übernahme hierzulande entstehender Straßenabnutzungskosten ausländischer Autofahrer nicht diskriminiert werden …). Scheuer kann keine Untreue gegenüber dem Gesetz vorgeworfen werden.
@Inge
Es ist doch bei Lichte besehen um Vieles schlimmer. Dem CSU-Bundespolitiker Scheuer ist vorzuwerfen, dass er als Bundesminister gegen jeglichen gesunden Menschenverstand das von Anfang an verkehrspolitisch völlig widersinnige Lieblingsprojekt der bayerischen CSU (Maut) letztendlich mit schwerwiegenden finanziellen Folgekosten für die Steuerzahler in allen anderen Bundesländern und im Bundeshaushalt wider besseres Wissen grob fahrlässig komplett vor die Wand gefahren hat. Dafür tragen der überführte Plagiator Scheuer und die CSU einzig und allein die gesamte politische und finanzielle Verantwortung.
“Hätte Greipl anders gehandelt als Scheuer?” Die Frage ist unsinnig und nicht zielführend. Es kommt nicht darauf an, wer etwas gemacht hat, sondern was er gemacht hat.
@Inge
Ihre interessengeleitete Behauptung, “Scheuer (könne) keine Untreue gegenüber dem Gesetz vorgeworfen werden”, ist einseitig und deswegen unvollständig. Scheuer (CSU) hatte damals als Bundesminister nach Art. 64 Abs. 2 in Verbindung mit Art. 56 Grundgesetz einen Amtseid abzuleisten. in dem er u.a. auch geschworen hat, “Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.” Dass es Berufspolitiker jedweder Couleur mit dem Inhalt und Sinn dieses Amtseids nicht so genau nehmen, erfahren wir tagtäglich. Das ändert aber nichts an dem Sachverhalt, dass in diesem Fall auch Scheuer (CSU) den von ihm abgeleisteten Amtseid grobfahrlässig gebrochen hat, also Verfassungsbruch begangen hat. Was Sie dazu sagen, ist reine Schönfärberei.
Ihre Aussagen sind pures Geschwätz. Die Politik hat schon in vielen Fällen sehr viel mehr Geld in in den Sand gesetzt. Ein Vorgang der völlig normal ist. Ich erinnere z.B. nur an die Zerstörung der deutschen Handyindustrie durch bekloppte EU-Subventionsregelungen, die sinnlose Opelrettung, die für den Steuerzahler ein reiner Verlustgeschäft war oder die Gaspromgeschäftchen der Regierung Schröder, die uns gerade in der jetzigen Situation teuer zu stehen kommen. Nehmen sie nur die Bundeswehr. Sie kostet mittlerweile ungefähr so viel wie die russische Armee, vermag aber nur einen Bruchteil des Waffenmaterials in Stand zu setzen. Ein skandalöser Zustand, der hundert mal so teuer kommt wie Scheuers Fehler. Wenn Scheuer gewählt wird und Scheuer Fehler macht, sich aber an Gesetze hält, trägt der Wähler die Verantwortung. Politiker dürfen in gutem Glauben handeln. Fehler machen, ist per se nicht strafbar. Ganz klar. Das beweist die Politik Tag für Tag (mal ehrlich: Soll der Passus, “Schaden vom deutschen Volk abwenden”nicht abgeschafft werden?)
Ein Verstoß ist es hingegen, sich nicht an Gesetze zu halten. Das sollte man durch parteipolitisches Blabla nicht schönreden. Es scheint mir wenig intelligent, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Beamte haben andere Aufgaben als Politiker. Ihre Entscheidungskompetenzen sind andere.
Um es besonder deutlich klarzustellen: Es war nicht die Aufgabe Greipls, über Tarife, Löhne, Gehälter und Sozialabgaben zu bestimmen. Das war nicht sein Kompetenzbereich. Diesen Kompetenzbereich hat er überschritten, mit den entsprechenden Folgen. So wie eine Tarifeinstufung einen Professor an der Uni nullkommanull angeht, so wenig stand es Greipl zu, so zu handeln, wie er gehandelt hat. Das ist die Rechtslage und der eigentlich grundlegende Unterschied zu “Scheuer”.
Wer den Betrieb intern kennt, weiß, dass das faule Ausreden sind. Ich selbst bin als Geistwissenschaftlerin tätig und kenne die Verhältnisse in Bayern aus dem ff. Vorgesetzte, die sich Beamte nennen, halten sich dort leider viel oft nicht an das geltende Tarifrecht. Das hat meiner Meinung nach teils mit mangelndem Pflichtbewusstsein, teils mit Arroganz, teils mit Unkenntnis der Rechtslage zu tun. An letzter Stelle stehen die Finanzen. Glauben Sie mir, Realität sieht anders aus: Man stellt lieber vier, fünf Bachelor oder Master ein, weil man denkt, diese Leute besser im Griff zu haben und leichter ausbeuten zu können. Gutqualifizierte kommen nicht zum Zug. Die Folgen sind katastrophal, weil überhaupt nicht mehr auf Qualität geachtet wird. Junge Menschen werden in den Niedriglohnsektor abgedrängt, Karrieren behindert bzw. vernichtet, hingegen Wissenschaftler gefördert, deren Publikationen und wissenschaftliche Leistungen mehr als fragwürdig sind. Das ist leider viel zu oft fakt.
Wohlgemerkt: Das mag auf Greipl und seinen Fall überhaupt nicht oder nur sehr bedingt zutreffen. Ich unterstelle, dass Greipl aus Unkenntnis gehandelt hat. Greipl mag gute Gründe gehabt haben, grundsätzlich ein anständiger Vorgesetzter gewesen sein. Trotzdem ist es unverständlich und in meinen Augen sogar ungerecht, wenn im obigen Fall auf die Tränendrüse gedrückt wird. Rechtsbruch ist Rechtsbruch. Ein Staatsdiener hat sich an das geltende Recht zu halten.
Die allgemeine Welle der Solidarität ist unverständlich. Was haben die da in Bayern eigentlich für eine Beamtenschaft?
Wem das nicht “passt” sollte bedenken, dass Beamte kraft AMTSEID zur Neutralität, zur Objektivität und zur Gesetzestreue verpflichtet sind. Die Stellung, das Ansehen eines Beamten und die alltäglichen “Nöte”, denen er augesetzt ist, dürfen hier keine Rolle spielen. Was wäre denn das Resultat, wenn diese Regeln nicht gelten würden? Doch nichts anderes als ein schwindendes Ansehen des Rechtsstaates beim leistungswilligen und leistungsfähigen akademischen Nachwuchs. Will man das?
Im Übrigen muss festgestellt werden, dass Mittelkürzungen das Resultat mangelnder Leistungen sein können. Gerichte und Regierung handeln meiner Meinung nach in den meisten Fällen begründet und völlig korrekt. Es gibt gerade im geisteswissenschaftlichen Bereich teils groteske Ineffizienzen. Wie wäre es denn z.B. Tagungs- und Dienstreisen einzuschränken, auf Putzfrauen, Hausmeister usw. zu verzichten oder auch einmal eine W3 Professur auf W2 zu stutzen? Wozu braucht ein kleines Institut z.B. einen habilitierten Bibliothekar? Das sind doch die Fragen, denen eigentlich ausgewichen werden soll. Denn hier geht es viel mehr als um den Fall “Greipl”, es geht um die grundsätzliche Einstellung in der bayerischen Beamtenschaft.